Für den Reisevertrieb fing das Jahr 2020 mit einem deutlichen Umsatzrückgang an. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Travel Agency Accounting (TAA). In den ersten zwei Monaten mussten Reisebüros demnach ein Minus von 15 Prozent beim abgereisten Umsatz hinnehmen. Besonders betroffen ist das für den Geschäftsreisebereich wichtige Nur-Flug-Segment, das im vergangenen Monat um fast ein Drittel gegenüber Vorjahr einbrach. Einzig die Touristik entwickelt sich aktuell positiv.
Ein Blick auf die einzelnen Monate zeigt, dass die Defizite besonders dem schleppenden Februargeschäft geschuldet sind. So verzeichnete der Flugbereich im Januar lediglich einen Umsatzrückgang von 10 Prozent, der im Februar nochmals deutlich zulegte auf minus 29 Prozent. Im Bereich der Bahnreisen konnte der Januar noch stabile Vorjahreswerte verbuchen, bevor im Februar ein Rückgang von 9 Prozent den Negativtrend einleitete. Einzig die Touristik legte im Februar (+ 4 Prozent) nochmals leicht zu gegenüber Januar (+3 Prozent).
„Die Reisebranche sieht einem schweren Touristikjahr entgegen und leidet aktuell besonders im Segment der Geschäftsreise“, bestätigt TAA-Geschäftsführer Adrian Brehm. „Mit zunehmender Ausbreitung des Coronavirus wächst die Sorge, verbindlich Reisen zu buchen.“ Umso wichtiger sei es, dass Dienstleister mit kulanten Stornierungsbedingungen für Planungssicherheit bei deutschen Geschäftsreisenden und Urlaubern sorgen, so Brehm weiter. „Erfreulicherweise haben viele Anbieter bereits reagiert. Es bleibt zu hoffen, dass derart flexible Stornomöglichkeiten dem Flug- und Bahnsegment neuen Auftrieb verleihen.“